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nicht mehr ausgegrenzt

Jesus begegnet auf dem Weg nach Jerusalem einer Menschengruppe , die sich am Leben im Land nicht beteiligen darf: Ausgesetzte. Diese Situation hat an Aktualität nicht verloren. Wir wissen, dass Situationen des „Nicht-Dazugehörens“ den Menschen das Vertrauen in das Lebensumfeld und in das Leben überhaupt entziehen. Aus diesen inneren Gräben, die gefüllt sind mit Enttäuschung, Verlust und Trauer, ist es schwierig, der Welt um sich herum Vertrauen entgegen bringen zu können.

Doch all dieses Wissen wird nicht angewendet, um Menschen, die scheinbar zu unserer Gesellschaft nicht dazugehören, zu unterstützen bzw. um (wie im Evangelium) diesen öffentlich würdeberaubten Menschen ihre Würde der Person wieder zu geben. Auch wenn der Wunsch groß ist bei den gezeichneten Ausgesetzten, sich am sozialen Leben zu beteiligen, wird einem zeitgleich gezeigt, dass man hier nicht willkommen ist, dass anscheinend eine viel zu große Gefahr von einem ausgeht.

Was würde passieren, wenn sich die „noch nie willkommen Geheißenen“ auf einmal in der Öffentlichkeit zeigten? Ganz normal, mit allen ihren Chancen auf das Leben sich in die Gesellschaft integrierten, weil sie von dem Einen Gott und aus der Einen Welt kommen, in der das Gesetz der Gerechtigkeit Gottes gilt? Eine Barmherzigkeit, die frei ist von politischen, ausgrenzenden Empfindlichkeiten!

Auch in der Erzählung des Lukas gehört für die Aussätzigen in ihrer Situation eine Menge Mut dazu, ihre Stimme in der Öffentlichkeit zu erheben. Erstaunlicherweise beginnen diese Menschen nicht zu klagen, sondern sie wenden sich dem zu, der es mit ihrem Leben ernst meint. Nur auf Jesu Zusage hin machen sie sich auf den Weg, um sich als geheilt zu zeigen.

Wer einmal Gottes Heilswirken begegnet ist und es an sich erfahren hat, in dem lässt sich diese Kraft nicht mehr aufhalten!

Sr. Maria Fokter MC

28. Sonntag im Jahreskreis / Lukas 17 11 – 19

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