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Es muss doch mehr als alles geben

Wie gehen wir mit Abschieden um? Das heutige Evangelium ist aus den sogenannten Abschiedsreden Jesu. Kurz vor diesen Worten wusch Jesus seinen Jüngern die Füße – als Zeichen seines Dienstes an den Menschen. Die Stimmung einzufangen, ist reine Spekulation; davon steht nichts in der Bibel. Doch ich stelle mir vor, dass die Jünger verwirrt sind von der Dichte der Taten und der Worte. Dass sie sich nur schwer vorstellen können, was geschehen wird mit „ihrem“ Messias. Eine dichte, spannungsgeladene und auch etwas schwermütige Situation.

Da hinein spricht Jesus seine Worte: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich!“ (Joh 14,1) Die ganze Rede ist eine Einladung zum Glauben an den Gott, den Jesus zu vermitteln versucht, in dessen Namen er handelt, den er uns nahe bringen will. Aus dieser Verbindung zu Gott, seinem Vater, redet, handelt und lebt Jesus. In dieser Einheit geht er den Weg des Schmerzes und des Todes und bricht zum neuen Leben durch. Das übersteigt unsere menschliche Vorstellung und ist doch eine Kernaussage unseres Glaubens ist: Wir werden auferstehen. Für mich eine Hoffnung, die schwer vorstellbar, kaum fassbar und doch wahr ist. Und es entlastet mich, denn das heißt auch: Es gibt mehr als das, was wir in unserem alltäglichen Sein und Tun erfahren und bekommen, schenken und geben können. Das „Darüber hinaus“ erleichtert mir das Leben im Heute und lässt mich auf dem Weg bleiben. Denn: Es muss doch mehr als alles geben!

 

Sr. Theresia Hoiß MC

 

5. Sonntag der Osterzeit / Johannes 14, 1-12

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